Antisemitismus ist eine menschenverachtende Ideologie, die auch in Gefängnissen Raum greift. Für viele Menschen bleibt Antisemitismus als Gefahr abstrakt, während Betroffene aus Angst vor Diskriminierung unsichtbar bleiben. Forschungsbefunde und Erfahrungen aus der Präventionsarbeit zeigen auf, mit welchen Problemen Jüdinnen und Juden konfrontiert sind, vor welchen Herausforderungen Justizvollzugsanstalten im Umgang mit Antisemitismus stehen und welchen Beitrag zivilgesellschaftliche Organisationen leisten, um Antisemitismus im Strafvollzug zu begegnen.
Das Anne Frank Zentrum (Berlin) und Miteinander e. V. (Sachsen-Anhalt) setzen seit vielen Jahren Bildungsprojekte im Strafvollzug um. Die gemeinsame Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der politischen Bildung und aus dem Justizvollzug in Sachsen-Anhalt wie auch anderen Bundesländern.
Ziel des Fachaustauschs ist es, Herausforderungen zu identifizieren und Handlungsansätze vorzustellen, die einem antisemitischem Klima in Haft entgegenwirken. Im Fokus stehen »Best Practices« und empirische Erkenntnisse. Die Abschlussdiskussion lädt Teilnehmende ein, eigene Erfahrungen zu teilen.
Programm
Begrüßung und Moderation, Lena Lehmann, Miteinander e. V.
Antisemitismus in Haft: Zentrale empirische Befunde, Daniela Reimer und Jens Borchert, Hochschule Merseburg
Gefangen im Weltbild: Die »Reichsbürger«-Ideologie als Herausforderung im Strafvollzug, Christoph Beyer, Miteinander e. V.
Präventiv gegen Antisemitismus: Eindrücke aus 50 Peer Guide-Projekten in Haftanstalten, Roman Guski, Anne Frank Zentrum
Eingeschlossene Welt: Wie stärken wir eine diskriminierungssensible Haltung in Haft? Diskussion mit u. a. Jens Borchert, Katinka Meyer und Jona Schapira, Anne Frank Zentrum
Anmeldung
Bitte senden Sie bis zum 30.10.2024 eine E-Mail an: zentrum@annefrank.de. Im Anschluss erhalten Sie die Zugangsdaten für die Teilnahme per Zoom.
Der Fachaustausch wird kofinanziert durch das Land Sachsen-Anhalt und gefördert im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.