Die Programme der Deradikalisierung im Strafvollzug von Violence Prevention Network gGmbH richten sich an extremistisch orientierte und gewaltbereite Straftäter*innen in Haft. Das Angebot startete im Jahr 2001 unter dem Namen „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“ als Modellprojekt im Jugendstrafvollzug in Brandenburg. Es hat das Ziel, demütigungsfrei und nicht-konfrontativ mit den jugendlichen Gewalttäter*innen zu arbeiten.
Ziel dieser pädagogischen Arbeit ist die kritische Reflexion der Gewaltmuster auf der Verhaltensebene und noch wichtiger, sie widmet sich intensiv der kritischen Aufarbeitung der dahinterliegenden Gewaltideologien auf der Einstellungsebene. Die Verantwortungspädagogik® zielt somit einerseits auf das sichtbare Verhalten ab und richtet andererseits ihren Fokus auf die Identifizierung und Motivation individueller Radikalisierungsverläufe. Wirksame Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit bezieht die Ebenen des Verhaltens und der Einstellungen mit ein.
Neben einem historischen Abriss von 2001 bis 2021 wird in dieser Publikation auf die wesentlichen Inhalte der Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit wie die pädagogische Beziehungsarbeit, das Anti-Gewalt- und Kompetenztraining (AKT®), die Biografiearbeit, die politisch-historische und demokratische Bildungsarbeit, die soziale Diagnostik sowie den systemorientierten und Multi-Agency Ansatz eingegangen.
Violence Prevention Network (Hg.): Erfolgreiche Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit. 20 Jahre Verantwortungspädagogik – entwickelt von Violence Prevention Network. Schriftenreihe Heft 7. Berlin 2021. Unter: https://violence-prevention-network.de/wp-content/uploads/2021/12/Violence-Prevention-Network-Schriftenreihe-Heft-7.pdf
